Geschichte der ehemaligen Gemeindeschmiede Bertelsdorf.
Dem fürstlichen Amt Coburg steuerbar Gemeinde Bertelsdorf lt. Anschlag 1727.
Dieses hat nachfolgende Gemeindestücke mit dessen in Zukunft ordinär treulich zu versteuern als ein kleines Häuslein auf dem Gemeinde Anger gelegen, das von einem Gemeinde Schmieden vom Neuseßer Schmidt versehen wird, gleich vor und neben diesem Hause ist ein gemeiner Platz mit Weiden Stöcken besetzt, wird der Gemeinde Anger genannt.2
Erst am 03.Mai 1860 wird die Lauterbrücke v. Herzoglich-Sächsischen Landratsamt genehmigt. Die Zeichnung weisen da Häuslein als Hirtenhaus, manchmal als Hirtenhaus und Schmiede aus.2
Eine Schmiede ist stets auch gleichzeitig das Gemeindehaus des Dorfes, da bis in die Neuzeit hinein einerseits die Schmiede genügend Platz für Gemeindeversammlungen bot und anderseits durch das Schmiedefeuer der Raum beheizt war. Dazu kommt zum Teil eine zentrale Lage im Ort. In der Schmiede wurden eben in ihrer Funktion als Treffpunkt der Gemeinde häufig auch Verträge abgeschlossen. Der Schmied war manchmal Ortsvorstand. Eine Abhängigkeit zwischen Schmied und Gemeinde bestand neben dem Arbeitsverhältnis darin, dass der Schmied von der Gemeinde unterhalten wurde.1
Es wird in den Verträgen stets betont, dass die Schmiede zwei Mal wöchentlich geöffnet sein muss und dass ein der Gemeinde gehörender Amboss mit Amboss bock vorhanden ist.
Das Haus diente in seiner Funktion als Gemeindehaus im Dritten Reich als HJ – Heim. Nach 1945 war es als Flüchtlingsnotunterkunft bewohnt und später von der Stadt Coburg vermietet, bevor es der Bürgerverein erlangen und renovieren konnte. 1
Geschichtliche Ablauf – soweit bekannt:
1727 Erste Erwähnung des Häuslein auf dem Gemeinde Anger
03.05.1860 Gemeindeschmiede und Hirtenhaus auf dem Lageplan der Lauterbrücke an dieser Stelle
1862 Pachtvertrag mit dem Schmiedemeister Peter Dreßel aus Unterlauter von 1862 bis1872
1879 Umbau des Hauses und Reparatur
1907 Pachtvertrag mit Max Amend aus Neuses vom 15.09.1907 bis 1913
1913 Amend verkauft seinen Vertrag an Johan Wohlleben
Pachtvertrag mit Fritz Hauck
1943 Der letzte Schmied Hugo Wohlleben aus Unterlauter. Er fiel als Soldat in Rußland 2
1948 Schmied Conrad will die Schmiede wieder in Betrieb nehmen ohne Erfolg
13.07.1949 Beschluss der Gemeinde zum Abriss der baufälligen Gemeindeschmiede
01.09.1986 Die Stad Coburg überlässt das baufällige Haus dem Bürgerverein und dem
Gesangverein Bertelsdorf zur Nutzung und Renovierung
01.09.1988 Der Gesangverein scheidet aus den gemeinsamen Leihvertrag mit der Stadt Coburg aus.
Der Bürgerverein übernimmt das Haus allein
1989 – 1991 Komplette Sanierung des Hauses durch den Bürgerverein, sowie der Neubau der Schmiede
. mit städtischer Hilfe.
18.10.1991 Eröffnung des Bürgerverein Heims durch den Oberbürgermeister
der Stadt Coburg Norbert Kastner
Texte von 1 Bernd Brückner 28.09.1988
2 Erich Höllein 1. Vorsitzender Bürgerverein Eröffnungsrede am 18.10.1991
Zusammenfassung Bernhard Kroner 15.12.2020
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